Juli

Planze des Monats - Mädesüß

 

Mädesüß (Filipendula ulmaria), auch „Spierstaude“, „Wiesenkönigin“, „Wiesengeißbart“ genannt

Steckbrief

Familie: Rosengewächse (Rosaceae)
engl
: Meadowsweet
Inhaltsstoffe
: Salicylsäure, Gaultherin, Vanillin, Heliotropin, Gerbstoffe, ätherische                     Öle, Schleime etc.
Verwendete Teile
: Blüten, Blätter, Wurzel
Sammelzeit
: während der Blüte
Vorkommen
: an Bach- und Flussufern, feuchten Wiesen und Gräben, häufig
Blütezeit
: Juni bis September

„Spierpflanze“, Aspirin: Die Blüten enthalten eine große Menge an Salicylsäureverbindungen und Gerbstoffen – der Blütentee wird in der Volksheilkunde daher gerne gegen Erkältungen und Infektionskrankheiten, Grippesymptome, rheumatische Beschwerden eingesetzt. Mädesüß sollte man trocknen und in der kalten Jahreszeit als Tee, auch vorbeugend, trinken.

Der Name„Aspirin“ leitet sich tatsächlich von der Bezeichnung „Spier“ bzw. „Spiraeae“ ab, da man ursprünglich Salicylsäure, die das Medikament Aspirin ausmacht, aus der Weide als auch aus dem Mädesüß gewonnen hat.

Blutreinigung: Mädesüß-Tee eignet sich auch gut als Blutreinigungsmittel: 1-2 TL Kraut mit ¼ l kochendem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen. 2 Tassen am Tag sind ausreichend, um die Körpergifte aus dem Körper zu schwemmen. Als Grundregel gilt, dass man Tees, besonders mit entschlackender Wirkung, nicht länger als 3 Wochen trinken sollte; dieses Prinzip gilt auch hier.

Met, Honigwein: Der deutsche Name „Mädesüß“ leitet sich wahrscheinlich vom Wort „met“ ab, denn früher hat man dem Honiggetränk Met die Blätter des Mädesüss als Geschmacksverstärker hinzugefügt. Die Imker rieben außerdem das Innere des Bienenstocks mit Mädesüß aus, um den Bienen ihr Heim wohlduftend und gemütlich zu machen.

Heilige Pflanze: Legenden zufolge soll die Heilige Maria die Planze ausgesät und ihre Heilkräfte begründet haben. Das Mädesüß soll ausserdem bei den antiken Druiden eine der heiligsten Pflanzen gewesen sein. Einige Autoren meinen, die Pflanze sei oft als Grabbeigabe gefunden worden, was auf ihre Bedeutung als Wegbereiterin für den Übergang in die Anderswelt hindeutet. Sie war aber auch ein wichtiger Bestandteil von Hochzeits-Sträußen. Grundsätzlich kann man also sagen, dass Mädesüß immer einen Übergang kennzeichnet, im Leben als auch im Tod.

Getränke aus Mädesüß: Aus Mädesüß lassen sich Bier und Sirup herstellen. Ausserdem kann man die Blüten durch ihren hohen Zuckergehalt gut als Zuckerersatz in Getränken verwenden. Mädesüß-Sirup stellt man gleich her wie Holunderblüten-Sirup (siehe „Lieblingsrezepte“).

Färber-Pflanze: Aus den Wurzeln kann man schwarzen Farbstoff gewinnen, aus Blatt und Stängel blaue, und aus den blühenden Spitzen hellgrüne Töne.