Juni
Pflanze des Monats - Johanniskraut
Johanniskraut (Hypericum perforatum), auch „Hartheu“, „Johannisblut“, „Hexenkraut“, „Blutkraut“ genannt.
Steckbrief
Familie: Hartheutgewächs (Hypericaceae)
engl: St.John`s Wort
Inhaltsstoffe: Hypericin, Phytosterin, ätherisches Öl, Gerbstoffe, Rutin, Flavonoide
Verwendete Teile: das obere Drittel des blühenden Krauts
Sammelzeit: wenn die Pflanze in voller Blüte steht, zwischen Sonnwend und Johanni, bei starker Sonneneinstrahlung am Morgen
Vorkommen: Sonne bis Halbschatten, magerer Boden
Blütezeit: Mitte Juni bis August
Johannis-Kraut: Das Johanniskraut gehört zu einer Gruppe so genannter „Johannis-Kräuter“, die man um Johanni, 24.Juni bzw. um die Sonnenwende, 21.Juni, herum erntet, da sie da in voller Blüte stehen und die größte Heilkraft besitzen. Diesen Pflanzen hat man eine besondere Stärke und Sonnenkraft zugeordnet, die Kraft, das Dunkle zu vertreiben, und alles mit Licht zu erhellen. Zu diesen Pflanzen gehören auch noch Beifuß, Arnika, Ringelblume und Farnkraut.
Sonnenpflanze: Das Johanniskraut ist eine ausgesprochene Sonnenpflanze. Sehen Sie sich die Pflanze einmal genau an. Die Blüte mit ihrer leuchtend gelben Farbe drückt so viel Wärme, Licht und Energie aus wie kaum eine andere Pflanze. Es ist kein Zufall, dass sie gerade um Johanni blüht, zur Sommersonnenwende, wo die Sonne am höchsten steht, zur Zeit des längsten Tags und der kürzesten Nacht. Ihre Kraft ist so groß, dass man sich an ihr verbrennen kann. Die Heilwirkung des Johanniskrautöls gegen Verbrennungen aller Art (auch gegen Sonnenbrände) wird hoch geschätzt, doch kann sie auch das Gegenteil bewirken; man sollte, nachdem man Johanniskraut in welcher Form auch immer äußerlich (als Öl, Umschlag oder Tinktur) oder innerlich (als Tee oder Tinktur) zu sich genommen hat, die Sonne meiden, ansonsten kann man sich hochgradige Verbrennungen holen. Der Inhaltsstoff Hypericin, der im roten Saft der Pflanze zum Ausdruck kommt, hat photosensibilisierende Eigenschaften, wodurch die Lichtempfindlichkeit der Haut erhöht wird. Vorsicht ist ebenfalls geboten aufgrund von Wechselwirkungen mit einigen Medikamenten wie Ovulationshemmern, Immunsuppressiva u.ä.
Das echte Johanniskraut oder Tüpfel-Johanniskraut: Nur das echte Johanniskraut wird zu Heilzwecken gesammelt. Es gibt mehrere Arten, mit denen man es verwechseln kann. Das echte Johanniskraut hat einen zweikantigen markigen Stängel, gegenständige Blätter, eiförmig bis elliptisch, und weisen viele schwarze Punkte (=Öldrüsen) auf. Die Blüten sind goldgelb und fünfzählig, mit vielen bräunlichen Staubblättern. Beim Zerdrücken der Blüten tritt ein roter Saft aus.
Nervenmittel: Hildegard von Bingen bezeichnet das Johanniskraut als „die Arnika der Nerven, als DAS Heilmittel gegen Nervenbeschwerden aller Art. Äußerlich als Johanniskrautöl auf die Haut aufgetragen wird es wegen seiner beruhigenden und entspannenden Eigenschaften bei Muskelbeschwerden aller Art (z.B. Ischias) in der Volksheilkunde hoch geschätzt. Auch bei Bandscheibenproblemen und diversen Wirbelsäulen-Problemen soll es hoch wirksam sein – auf die gesamte Wirbelsäule aufgetragen erweicht es die Wirbelkörpel/Knorpel und repariert Schäden bzw. beugt Schäden vor und macht den gesamten Wirbelapparat geschmeidiger. Man darf mit Johanniskrautöl auf der Haut niemals in die Sonne gehen – große Gefahr von Sonnenbränden!
Auch innerlich wird das Johanniskraut gegen nervöse Beschwerden aller Art angewendet. Viele Menschen trinken Johanniskraut-Tee in der kalten Jahreszeit, besonders an den dunklen kalten Nebeltagen erhellt es das Gemüt. In Kapselform (höher dosiert als Tee) wird es in Apotheken als leichtes Antidepressivum verkauft, besonders in den Wechseljahren nehmen Frauen gerne diese Kapseln. Zusammenfassend kann man also sagen, dass das Johanniskraut eine stimmungsaufhellende nervenberuhigende Wirkung hat.
Ich habe persönlich äußerst gute Erfahrungen mit dem Johanniskraut bei äußeren Nervenbeschwerden, insbesondere Ischias-Beschwerden und Muskelschmerzen am ganzen Körper, gemacht.